Äs neus Gschichtle von unserem MotoPur Mitglied Josef
Hallo Motorsportfreunde,
hier wieder amol a Gschichtle… Eier sind nicht nur an Ostern bunt.
Als ich meine Nummer 1 vor gut 10 Jahren kaufte, sie hatte nicht mal die richtige Farbe, sie war blau-weiss (Triumph), etwas verbastelt, kein Ölkühler, die Stummelllenker an den Gabelholmen angeschweisst, aber egal, es war Liebe auf den ersten Blick.
Ihr Dreizylindriges Herz schlug einwandfrei, nur für mich. Für mich war das Mädchen wie ein Teufel. Da es diese Spezies namentlich nicht weiblich gibt, ich als Gegenspieler der Gottheit nur als männliches Pedant den Luzifer kenne, nannte ich sie als Mädel einfach Luzie, so heisst sie noch heute.
Wir waren immer sehr intim zusammen, ausser, dass sie mich einige Male abgeworfen hat, immer wenn ich ganz erregt auf ihr sass, wie es in den besten Beziehungen passieren kann. Einmal ist ihr einer in den linken Vorderhuf rein gefahren, einmal in die rechte Arschbacke, immer war ich als Reiter der Zweitbeste.
Da fällt mit grad ein Vorfall ein, etwa vor 5-6 Jahren in Nussdorf am Attersee, da bin ich wortwörtlich auf die “Nüsse” gefallen. Luzie arbeitete nur auf 2 Kolben, bei Mädels eher normal, Nortonfahrer sind happy, wenn es einer macht. Vor der zweiten Kurve nach dem Start begann das Luder den dritten zu aktivieren, meine rechte Hand voll am Anschlag. Jetzt wurde es recht eng, ich konnte zwischen einem Bachbett, einem Brückengeländer und einem Bauzaun aussuchen, in oder auf was ich jetzt gleich mal parken würde. Ich nahm letzteres, 6 Meter in die Tiefe waren bezüglich meiner Höhenangst ein Problem, ein Geländer aus Stahl zu hart, so entschied ich mich für den Zaun innert Sekundenbruchteilen.
Dass ich mich aber trotz meiner gut gemeinten Entscheidung mit meiner Männlichkeit genau auf einen Holzpfahl setzte, damit hab ich absolut nicht gerechnet. Als ich zum Stillstand, beziehungsweise zum Liegen kam, hab ich davon noch nichts bemerkt, das Teil ist ja vieles gewohnt (nicht der Pfahl…).
Von der Rettung wurde ich dann in die nächste Klinik gebracht. Früh morgens, als die anderen Patienten noch schliefen, kamen einige Freunde, brachten mir meine Kleidung, somit konnte ich unerkannt abhauen.
Wieder im Ländle, ging ich von Schmerzen zwischen den grossen Zehen geplagt zu einem Urologen nach Feldkirch, welcher mich gleich ins Landeskrankenhaus derselben Stadt weiter schickte, in der Meinung, dass ich bei ihm an der falschen Adresse wäre. Im LKH angekommen, in der Urologie war schon ein Bett für mich reserviert, hat der vorige Arzt organisiert.
Ab jetzt fand ich es nimmer lustig.
Auf demselben Areal befindet sich die Krankenpflegeschule, der weibliche Anteil der Auszubildenden ist natürlich grösser. Krankenschwester ist bei uns üblich, oder habt ihr schon mal die Bezeichnung “Krankenbruder” gehört? Aber egal. Auf jeden Fall kam fast jede halbe Stunde ein Trupp dieser Mädels an mein Bett, um auf Grund ihres Studiums meine Bettdecke anzuheben, um mein Teil zu begutachten. Es hatte die Dimension wie bei einem Eber, beziehungsweise einem Elefanten, wenn man den Rüssel dazu rechnet.
Ich war froh, in der heutigen Zeit zu leben, früher hätte man mich mit Sicherheit in einem Zirkus ausgestellt.
Dies wars mal wieder von mir,
Ganz liebe Grüsse, bleibt gesund und frohe Ostern
Josef